Im Porträt

Im Porträt

01.11.2023

Justin Gräfer, Bezirksliga-Schiri, bei Bero seit 2020

Justin (32) kommt aus Köln und arbeitet hauptberuflich als Rechtsanwalt.

Begonnen hat er seine Schiri-Karriere vor über 15 Jahren in Köln bei Hohenlind. Seit der B-Jugend hat er parallel zum Spielen noch gepfiffen. Als er nach Berlin zog, wohnte er zuerst in der Linienstraße. Ein ehemaliger Torhüter, dessen Vater bei Bero Funktionär war, holte ihn mal auf den Platz. „Wir haben einfach im Vereinsheim ein Pils zusammen getrunken und am nächsten Abend habe ich dann den Kontakt gesucht und gefragt, ob es noch Bedarf an Schiedsrichtern gibt.“ Bei Bero immer.

Er selbst war 25 Jahre lang Spieler. Im offensiven Mittelfeld genoss er als klassischer 10er mit seinem linken Fuß einen guten Ruf im Team, außer wenn es ums Tore schießen ging. „Meine Jungs haben, selbst wenn ich nah vorm Tor stand, immer gesagt „Komm, leg den Ball nochmal rüber, damit die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass er im Tor landet.“ kommentiert er scherzhaft.

Das Spiel „an der Pfeife“ hat ihn langfristig einfach mehr begeistert. Warum?

„Am Interessantesten finde ich es, dass du auf dem Platz mit 22 meist völlig fremden Menschen zu tun hast, die du auf ganz unterschiedliche Art angehen musst, teilweise mit Küchenpsychologie. Mit dem einen kannst du gut ins Gespräch kommen, der andere braucht eine klare Ansage, der nächste will eigentlich gar nicht mit dir kommunizieren und trotzdem gehören auch diese Spieler mit zum Spiel und müssen deine Entscheidungen akzeptieren. Gleichzeitig habe ich aber auch ein großes Verständnis für Emotionen, da ich selber lange gespielt habe. Das hilft mir dabei Situationen frühzeitig zu erkennen.“

Auch wenn es schon oft hitzig für ihn wurde, hat er nie den Spaß an der Sache verloren. „Emotionen gehören für mich zum Fußball absolut dazu. Nur so haben wir nachher den Sport, den wir alle so schön finden. Für mich als Schiedsrichter ist es dann aber auch das Schönste nach dem Spiel, dass man sich abklatscht und sagt: „Schönen Sonntag noch. Hat Spaß gemacht heute.““

Sein persönliches Ziel ist es in ca. 2 Jahren in die Landesliga aufzusteigen. Dafür ist er jetzt auch in einem Förderkader vom Berliner Fußballverband (BFV), der ihn darauf vorbereiten soll mit intensiven Trainings und Schulungen. Der Aufstieg funktioniert so, dass Justin über die gesamte Saison von offiziellen Schiri-Beobachtern bei Spielen bewertet wird. Er ist dann in einem Pool von ca. 60 Personen. Die besten 10% steigen auf. Übrigens: Als Schiedsrichter in der Bezirksliga ist er zugleich Linienrichter in der Berlin Liga. Das soll den Austausch und Erfahrung mit den höherklassigen Kollegen fördern.

„Für Bero wünsche ich mir umso mehr, dass ich noch einige Kolleginnen und Kollegen finde. Gerade der Nachwuchs muss viel mehr in den Fokus geraten. Mit Blick auf die Situation im gesamten Verband stehen wir vor einer großen Abgangswelle.“

Bei Bero hält ihn vor allem die Atmosphäre. „Bero hat für mich einen absolut familiären Hintergrund. Die Art wie hier miteinander umgegangen wird sucht ihresgleichen. Das kann ich so auch sagen, da ich als Schiedsrichter auf vielen Auswärtsterminen bin. Auf den Bero zu kommen ist immer auch ein Stück weit nach Hause zu kommen.“

Sein größtes Highlight konnte er wie aus der Pistole geschossen beantworten. Es war ein Spiel der B-Jugenden von Schalke gegen Dortmund vor 1000 Zuschauer:innen. Bei den Knappen waren damals Julian Draxler & Leroy Sané im Kader, beim BVB Nuri Sahin.

Lieblings-Schiri? Deniz Aytekin. Mit seiner ganz ruhigen Art spielen zu leiten zeigt er in die Liga die wenigsten Karten und hat gleichzeitig die höchste Akzeptanz unter den Bundesliga-Spielern. In seinen ersten Jahren wurde er noch zum schlechtesten Schiri von denen gewählt.

Lieblingstrainer:in? Christian Streich.

Lieblingsspieler:in? Lukas Podolski.

Lieblingsverein? 1. FC Köln.

Lieblingstrikot? Lukas Podolski, 1. FC Köln.

Du willst auch bei uns Schiri sein? Melde dich bei Interesse einfach mit einer kurzen Vorstellung unter info@berolinamitte.de.

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Foto: Tilmann Häußler

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